Dell Venue Pro
(05.03.2011 18:00 CET)
Es gibt wenig Geräte, die im Vorfeld so viel Hoffnungen geweckt und dann nach dem Erscheinen so viele Kritik eingeteckt haben wie der Dell Venue Pro. Dell hat eine durchaus sehenswerte Historie im mobilen Markt, die Axims waren damals durchaus verbreitet und beliebt. Nach einer etwas längeren Pause war mit dem Dell Streak das erste mobile Gerät mit Android auf den Markt gekommen, und auf Grund seiner Bugs und der alten Android-Version mit Pauken und Trompeten untergegangen.
Nach der Ankündigung, man wolle (zuerst in den USA) ein Windows Phone auf den Markt bringen, war das Interesse groß… und entsprechend groß auch die Empörung, als die ersten Geräte extreme Probleme bereiteten: WLAN-Bug, Abstürze, alles in allem keine überzeugende Erfahrung. Nach einigen Veränderungen (und Umtausch in den Microsoft Stores) war dann ein wenig Ruhe eingekehrt, und Anfang März 2011 ist das Gerät dann auch in anderen Ländern (unter anderem auch in Deutschland) verfügbar geworden.
Das vorliegende Testgerät ist ein englisches Seriengerät der neuen Baureihe und damit vergleichbar zu den in Deutschland vertriebenen Geräten (alleine die Systemsprache ist Englisch).
Was das Dell Venue Pro von allen anderen Geräten unterscheidet, ist die Hardware: Kein anderes Gerät hat eine vertikal ausschiebbare Tastatur, und im Vergleich zum HTC 7 Pro (mit seiner vertikal ausschiebbaren Tastatur) ist das Venue Pro deutlich dünner.
Das „Gorilla-Glas“ und der 4.1 Zoll AMOLED-Bildschirm komplettieren dann den Gesamteindruck. Subjektiv: Das Venu Pro ist von allen Launch-Geräten das schönste und haptisch ansprechendste. Auch wenn es nicht das leichteste Gerät ist, der Gesamteindruck ist stimmiger als beispielsweise beim HTC 7 Pro. Dazu trägt unter anderem die Tatsache bei, dass die auschiebbare Tastatur des Gerätes zwar schmaler ist als die des 7 Pro, dafür aber ein deutlich besseres Tippgefühl bietet. Die Tasten haben eine deutlich längeren Weg und sind damit „echter“ als die des Konkurrenten. Dazu kommt noch, dass das Drehen des Gerätes zum Nutzen der Tastatur entfällt, und damit die Nutzung deutlich mehr in den normalen Betrieb integriert ist (beim 7 Pro unterbricht man sich automatisch immer, wenn man das Gerät dreht und die Tastatur ausschiebt). Nach einiger Nutzung hat sich zumindest bei mir eingespielt, dass ich für kurze Texte (einen Tweet, Facebook, eine kurze Mail etc.) die Bildschirmtastatur nutze, und für längere Texte die Hardwaretastatur. Schön dabei: Das Dell Venue Pro ist so ausbalanciert, dass das unsichere Gefühl anderer Geräte dieser Klasse bei Nutzung der Tastatur („Hilfe, das Gerät kippt nach hinten!“) ausbleibt.
Die Windows Phone 7-Oberfläche läuft flüssig und butterweich, ohne Ruckeln und Haken, genau so wie bei allen anderen Geräten. Die Kombination mit dem superscharfen und kontrastreichen AMOLED-Bildschirm, der einen extrem hohen Blickwinkel hat, macht das Arbeiten zu einem echten Vergnügen.
Der 1400mAh Akku hält gute anderthalb Tage durch und gibt damit auch die Garantie, dass man an einem stressigen und damit für das Windows Phone nutzungsintensiveren Arbeitstag nicht das unsichere Problem bekommt, dass der Akku leer ist, bevor man abends in der Nähe einer Steckdose ist.
Natürlich ist nicht alles so schimmernd und schön beim Venue Pro, aber es sind Kleinigkeiten. Der „Chromstreifen“ neben dem Display wäre schöner aus Metall (statt aus Plastik), das Display könnte durchaus ein wenig mehr abweisend gegen Fingerabdrücke sein, die Kamera besser (5 Megapixel sind wie bei vielen anderen Geräten kein Garant für scharfe Fotos), aber hier reiht sich das Dell Venue Pro in die Reihe der anderen Geräte ein.
Preis:
EUR 569,- bei Dell direkt.
Fazit:
Meine ganz persönliche Meinung: Das Dell Venue Pro ist eines der hervorstechenden Modelle der ersten Welle neuen Windows Phones. Natürlich muss man für die Tastatur das höhere Gewicht in Kauf nehmen, aber in der Summe ist der Gewinn an Nutzwert dies für viele Anwender auf jeden Fall wert. Akkulaufzeit, Design, Performance, alles passt zusammen.
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